Revista europea de historia de las ideas políticas y de las instituciones públicas


ISSN versión electrónica: 2174-0135
ISSN versión impresa: 2386-6926
Depósito Legal: MA 2135-2014

Presidente del C.R.: Antonio Ortega Carrillo de Albornoz
Director: Manuel J. Peláez
Editor: Juan Carlos Martínez Coll


Diemut Majer, Frauenrevolution-Recht. Die großen europäischen Revolutionen in Frankreich, Deutschland und sterreich 1789-1918 und die Rechtsstellung der Frauen, unter Einbezug von England, Russland, der USA und der Schweiz, St. Gallen, Zúrich, 2008, 479 págs.

Thomas Gergen

ABSTRACT: Estudio de los procesos revolucionarios y de las mutaciones sociales llevadas a cabo en Francia, Alemania y Austria desde 1789 a 1918 y su repercusiones en otros pa�ses que tambi�n atravesaron por profundas revoluciones que alteraron enormente su paisaje pol�tico y sus instituciones. Las revoluciones significativas fueron las 1789, 1848, 1871, 1917 y 1918-1919. No se hace eco el recensionador de las �petroleras� de la comuna de Par�s de 1871, la mayor parte de las cuales eran prostitutas.

PALABRAS CLAVE: Revoluci�n, Francia, Alemania, Imperio austro-h�ngaro, Inglaterra, Rusia, Suiza.

Diemut Majer legt das Ergebnis eingehender, lange und intensiv recherchierter Forschungsarbeit vor. Ihr gelingt es, dem Leser einen �berblick �ber die bisher nur unzureichend untersuchte Verkn�pfung zwischen Ereignisgeschichte (Revolutionen, Frauen) sowie der Rechtsstellung der Frauen und die Entwicklung der Rechtsordnung seit dem Ende des 18. Jahrhunderts bis in unsere Gegenwart zu geben. Bei dem Buch handelt es sich nicht um eine klassische Revolutionsgeschichte der Frauen, ebenso wenig um eine sehr allgemein gehaltene Rechtsgeschichte �ber Frauen oder gar um den waghalsigen Versuch, die Geschichte der Emanzipation aufzuschreiben.

Nein: Bei der Beschreibung der Interferenzen der Themenfelder von Recht und Frauen konzentriert sich das Buch auf zentrale und messbare Ereignisse der Geistes- sowie der Rechts- und Verfassungsgeschichte, n�mlich die verschiedenen Umst�rze der europ�ischen Gesellschaftsordnung, wie die franz�sische Revolution von 1789, die Revolutionen von 1848 in Frankreich, Deutschland und �sterreich sowie die deutsche Revolution von 1918/19. Geschickt gew�hlt ist ferner der Einbezug der L�nder Schweiz, USA, die keine Revolutionen im eigentlichen Sinne aufweisen, deren Rechtsentwicklung indes stark von den revolution�ren Geschehen in Frankreich und in Deutschland beeinflusst wurden. Da auch die Oktoberrevolution von 1917 in Russland betrachtet wird, kann die Autorin sogar gesamteurop�ische Schl�sse ziehen.

Majer unterscheidet bei den Revolutionen zwei Spektren; das �linke� Spektrum der Revolutionen, das von Kleinb�rgern und Arbeitern getragen wurde und sozial orientiert war. Da dieses Spektrum die Situation der Arbeiter und sozial Schwachen durch Neuordnung der Eigentums-, Arbeits- und Lohnverh�ltnisse anstrebte, fanden dort auch die Frauen der Unterschichten deshalb eine Heimat, weil sie es in erster Linie waren, die ihre Familien aus sozialer Not und Missst�nden herausf�hren wollten. Nicht verwunderlich ist es daher, dass die Beteiligung und die Bedeutung der Frauen auf dem �linken� Fl�gel der Revolutionen relativ gro� hervortrat. Wie das Beispiel der Pariser Kommune (�commune de Paris�) zeigte, ging es auch um mehr politische Mitbestimmung der unteren Volksschichten. An dieser politischen Ausrichtung, d.h. insbesondere der Aufhebung des St�ndestaats, orientierte sich das b�rgerliche Spektrum, welches b�rgerliche Freiheits- und Gleichheitsrechte forderte. Da es die bestehende Sozialordnung ansonsten aufrecht erhalten wollte, konnten dort politisch engagierte Frauen keine oder nur sehr eingeschr�nkt ihre politische Heimat finden. 1793 unterst�tzte der �Club der revolution�ren Republikanerinnen� die Ziele der franz�sischen Revolution. In der deutschen Revolution von 1848/49 engagierten sich die Frauen vor allem sozial und karitativ, was den b�rgerlichen Revolution�ren offenbar zun�chst willkommen war. Nachdem die Revolution gescheitert war, kam es 1850 zum Verbot politischer Vereine �f�r Frauen, Minderj�hrige und Lehrlinge� bis zum Inkrafttreten des Reichsvereinsgesetzes von 1908. Die Autorin kommt zur These, dass, soweit die politische Mitbestimmung betroffen war, die Rechte der Frauen nie isoliert, sondern lediglich in Zusammenhang mit gro�en historischen Ereignissen, d. h. Revolutionen, Kriege, Neuordnung, verbessert werden konnten. Weder der Glaube der Aufkl�rung an Vernunft, Gerechtigkeit und die Forderung nach allgemeiner Gleichheit, auch nicht die Erwerbst�tigkeit der Frau als solche, sondern erst ihr Einsatz im Krieg hatte dies bewirkt, als sie in der Wirtschaft die im Kriegsdienst abwesenden M�nner ersetzen und damit die Existenz der Gemeinschaft sichern mussten. Bemerkenswert ist, dass L�nder, die sozialen Umbr�chen nicht oder nicht in diesem Ausma� unterlagen, das Frauenwahlrecht viel fr�her einf�hrten, wie z. B. Neuseeland im Jahre 1896. Finnland f�hrte im Jahre 1907 das allgemeine Wahlrecht f�r Frauen und M�nner ein.

Andere Rechtsbereiche, wie das Ehe- und Familienrecht, wurden zugunsten der Frauen nur verbessert, soweit die Verbesserung mit anderen Motiven gekoppelt war, d. h. wenn diese Verbesserung auch dem Patriarchat Vorteile brachte. Beispiel gebend sind die Einf�hrung der Scheidung im �bergangsrecht nach der Revolution von 1789 in Frankreich bzw. die Durchsetzung der Postulate der Aufkl�rung von der politischen Macht (d. h. dem aufgekl�rten Absolutismus) von oben gegen den Widerstand der restaurativen Kr�fte (Adel und Kirche).

Majer macht f�r den Misserfolg der Frauenbewegung im 19. Jahrhundert haupts�chlich die Spaltung der Bewegung in zahlreiche Gruppierungen verantwortlich, insbesondere die sozialistische und die b�rgerliche Richtung, wobei letztere in etliche Gruppen zerfiel, wie karitative, bildungs- und sozialorientierte Vereinigungen. Die Mehrheit der im Bund deutscher Frauenvereine (BdF) zusammengeschlossenen Verb�nde standen politischen Aktivit�ten und Rechten, insbesondere dem Stimmrecht bei Wahlen skeptisch gegen�ber bzw. wehrten sich aktiv dagegen. Diese These bedarf m.E. aber noch einiger Einzelstudien, ehe sie verallgemeinert werden kann.

Das Buch schlie�t mit dem Abdruck einschl�giger und die Thesen st�tzender Quellen, wie z.B. mit einem Bericht �ber den Zug der Marktweiber von Paris nach Versailles am 5. Oktober 1789, dem Aufruf des Zentralkomitees der Frauenunion f�r die Verteidigung von Paris vom 20. Mai 1871 an die Arbeiterinnen zur Gr�ndung von Frauengewerkschaften oder schlie�lich mit einer Karte mit Daten �ber die Einf�hrung des Wahlrechts f�r M�nner und Frauen in den europ�ischen L�ndern. Ein ausf�hrliches Literaturverzeichnis sowie eine Auflistung wichtiger Personen, die in der Studie vorkommen, machen dieses Buch zu einem Werk, an dem zuk�nftige themen�hnliche Studien ankn�pfen werden. [Recibido el 23 de octubre de 2010].



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