Revista europea de historia de las ideas políticas y de las instituciones públicas


ISSN versión electrónica: 2174-0135
ISSN versión impresa: 2386-6926
Depósito Legal: MA 2135-2014

Presidente del C.R.: Antonio Ortega Carrillo de Albornoz
Director: Manuel J. Peláez
Editor: Juan Carlos Martínez Coll


Isabella Löhr, Die Globalisierung geistiger Eigentumsrechte. Neue Strukturen internationaler Zusammenarbeit (1886-1952) (Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft 195). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 2010, 342 S. [texto en alemán].

Claudia Lydorf

ZUSAMMENFASSUNG: In ihrer Dissertation verfolgt Isabella L�hr die Frage, wie sich ausgehend von der nationalen Gesetzgebung des 19. Jh. hin zum Welturheberrechtsabkommen von 1952 der globale Urheberrechtschutz entwickelte. Aus einer globalen Perspektive analysiert die Autorin eine Vielzahl von Aspekten, zum Beispiel den Einfluss des Urheberrechts auf die Entwicklung der Buchproduktion und die herausragende Rolle der Organisationen, die den Urheberrechtsschutz institutionalisierten.

KODEWORT: Rechte der Autoren, Buchproduktion, UNESCO, V�lkerbund, Welturheberrechtsabkommen, Globalisierung, Urheberrechtsschutz, Urheberrecht.

Vorliegende Dissertation wurde von Isabella L�hr bei Prof. Dr. Hannes Siegrist als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut f�r Kulturwissenschaften an der Universit�t Leipzig eingereicht. Die Verfasserin geht in ihrer Untersuchung den Fragen nach, welche Entwicklung von dem fr�hen nationalen Rechtschutz f�r das Urheberrecht von Autoren zu der globalen Ausdehnung dieser Autorenrechte f�hrte, wobei besonders die aus globaler Perspektive betrachteten Fragen, wie die Verrechtlichung und wie die Organisation der kulturellen Verflechtung institutionalisiert wurde, welche Akteure hierbei eine besondere Rolle spielten und welche Konsequenzen diese Entwicklung f�r die geistigen Eigentumsrechte zeitigte, im Mittelpunkt stehen (S. 29). Der Begriff des Autors wird hierbei synonym f�r jeden Werkschaffenden, der urheberrechtlichen Schutz genie�t, verwendet, wobei ein Schwerpunkt der Arbeit auf dem Buchhandel liegt (S. 13, S. 29f.).
Die weitgehend chronologische Gliederung des Werks stellt bereits die entscheidenden Z�suren der Entwicklung heraus. Im ersten Punkt der Untersuchung beschreibt die Autorin zun�chst die Entwicklung hin zum globalen Autorenschutz (S. 37ff.), wobei folgende Etappen nachgezeichnet werden: Zwischen 1750 und 1850 verrechtlichte sich die Beziehung des Autors zu seinem Werk hin zum Urheberrecht, wobei von der Verfasserin als ma�gebliche Faktoren die Nationalisierung und Verrechtlichung aller Bereiche von Politik �ber Wirtschaft bis Kultur aufgezeigt werden. Hierbei betont sie die zun�chst gegebene nationale Beschr�nkung der urheberrechtlichen Befugnisse des Autors und zeichnet eingehend nach, wie der Schutz der Autoren gew�hrleistet werden sollte, wenn mit ihren B�chern zwischen verschiedenen Staats- und Rechtsgebieten gehandelt wurde, wobei insbesondere der Entwicklungsschritt, den die Berner Konvention darstellt, ausf�hrlich untersucht wird (S. 67ff.). Auch die Behandlung des geistigen Eigentums in den Pariser Friedensvertr�gen nimmt in diesem Zusammenhang breiten Raum ein (S. 85ff.). Sodann wendet sich die Autorin der Frage zu, wie es um die internationalen Autorenrechte in den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts bestellt war. Die Verfasserin zeigt die verschiedenen Ans�tze, Interessen und Interessenkonflikte auf und hebt deren Bedeutung f�r die Entwicklung der geistigen Eigentumsrechte hervor, wobei sie ihren Ausgangspunkt von der Berner Konvention des Jahres 1928 nimmt (S. 117ff.). Hierbei werden im Vergleich zuerst die nationalen Perspektiven unterschiedlicher Staaten auf die Problematik herausgearbeitet, wobei insbesondere die Sonderrolle Nord- und S�damerikas auch anhand von Statistiken zu Umfang von Buchproduktion und �handel gr�ndlich ausgeleuchtet wird. In einem weiteren Punkt untersucht die Verfasserin sowohl die neuen Konzepte, die der V�lkerbund f�r den internationalen Schutz geistiger Eigentumsrechte bot (S. 161ff.), als auch die Organisationsform, die sich hierzu herausbildete (S. 173ff.). Um nur zwei wichtige von mehreren angesprochenen Aspekten herauszugreifen, seien hier die Weltkonvention zum Schutz des literarischen und k�nstlerischen Eigentums (S. 213ff.) sowie deren Rezeption in einzelnen Staaten, wie u.a. in Frankreich genannt (S. 229ff.). In diesem Zusammenhang sei auch auf den konzisen Beitrag von Isabella L�hr mit dem Titel "Der V�lkerbund und die Globalisierung geistiger Eigentumsrechte in der Zwischenkriegszeit" in: UFITA 2008, S. 67-90 hingewiesen. Abschlie�end wird von der Autorin kurz die Entwicklung umrissen, die von der Organisation f�r geistige Zusammenarbeit zur UNESCO und dem Welturheberrechtsabkommen von 1952 f�hrt. Zusammenfassend werden nicht nur die Ergebnisse vorliegender Studie nochmals in konzentrierter Form pr�sentiert (S. 265ff.) sondern die Untersuchung wird auch in die Forschungen zur Globalisierung (S. 276f.) und zum V�lkerbund (S. 275) eingeordnet, wobei auch darauf hingewiesen wird, welche Erkenntnisse vorliegende Arbeit f�r die Erforschung globaler Rechtssetzungsprozesse bietet (S. 272).
Die Ausf�hrungen werden durch einen Anhang, in dem sich neben einer �bersicht �ber die Internationale Buchproduktion zwischen 1890 und 1950 auch eine Auflistung der Mitglieder der Kommission f�r geistige Zusammenarbeit des V�lkerbundes zwischen 1922-1939 findet, abgerundet. Durch das Personen- sowie das Sach- und Ortsregister l�sst sich das Werk auch unabh�ngig von der durch die Autorin gew�hlten, gut durchdachten Gliederung bequem erschlie�en.
Abschlie�end l�sst sich festhalten, dass nach den historischen Forschungen zum nationalen Schutz geistiger Eigentumsrechte, wie sie zum Beispiel durch Beitr�ge von Elmar Wadle (Geistiges Eigentum, Bausteine zur Rechtsgeschichte, 2 Bde., Weinheim 1993/M�nchen 2003) und Thomas Gergen (Zwischen franz�sischem droit d'auteur und deutscher Privilegientradition: Praxis und Entwicklung des badischen Urheberrechts im 19. Jahrhundert, in: UFITA 2011, S. 131-158) vorangetrieben wurden, Isabella L�hr's Werk anschaulich und in einem gro�en Bogen die globale Dimension dieser Thematik darstellt. [Recibida el 8 de noviembre de 2012].



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